Pisa – Die Veröffentlichungsschnippeleien sind wie im Hamsterrad…

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Hook15Aus allen pädagogisch interessierten und betroffenen Schichten formiert sich mittlerweile Widerstand gegen die Pariser Rechnungen…

Jürgen Kaube, Ressortleiter für Geisteswissenschaften der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, hat in der Ausgabe vom 12. Mai 2014 unter dem Titel: Vom Irrsinn ewiger Bildungsreformen, den PISA-Wahnsinn der OECD bloßgelegt. Aus allen pädagogisch interessierten und betroffenen Schichten formiert sich mittlerweile Widerstand gegen die Pariser Rechnungen und deren Folgen.

An der Universität Luxembourg müssten sich nun einige vor Beschämung der eigenhändig aufgesetzten Lorbeerkränze entledigen und stillschweigend über die Grenzen verduften. Jedoch noch immer werden solchen Technokraten computergerechter quantifizierender Abrechnungen die Laufräder geölt.

Neben diesen unbremsbaren Zahlen-kreuz-und-quer- Rechnern, ausgestattet mit ausufernden Etats , wuselt eine Gruppe mit pausenlosem Geklapper und unaufhörlichem Gerassel, Hamstern gleich, im universitären Laufrad, tänzelt, Diven gleich, über den Laufsteg der Textchen-Producer.

Es sind die um sich selbst Drehenden, permanent Veröffentlicher im Hype der peer reviews. Dort muss man gesehen, genannt, gelesen, zitiert werden. Je häufiger desto selbstbefriedigender. Schaut man jedoch hinein in diese Veröffentlichungsschnippeleien, ist´s wie im Hamsterrad, immer rundherum und immer das Gleiche.

Titel geändert, Zitat umgestellt, ein Bröcklein aus der Publikation eines berühmten Kollegen hineingerülpst. Fertig gehechelt. Wo hab ich noch nix veröffentlicht?

Wann lesen die Publikationsabhängig-Irren, wann investieren sie Zeit, um etwas zu verstehen, wo bleibt die Bescheidenheit gegenüber Kollegen?

Precht hat es im Spiegel prächtig offen gelegt. Geborgt, geklaut, wiedergekäut, abgeschrieben, mittelmäßig, ohne Dringlichkeit, gespreiztes Mittelmaß.

Es ist diese sinnlose, zwanghafte akademische Welt mit ihrem verbissenen Karrierismus, sagt Susan Sontag; eine hoch verschwatzte, dicklippige Gesellschaft von Möchtegerngroßen, die mit ihrem verkrampften Gang, ihren hochgereckten Nasen Uni-Flure durchschreiten und mit quasiintellektuellem Geschnatterte in Konferenzen einen 15- minütigen Auftritt zelebrieren.

Wer traut sich in den zuständigen universitären und ministeriellen Gremien dieser Heuchelei, diesem aristokratischen Gehabe ein Ende zu setzen und den Nebelwerfern die Instrumente aus den Fingern zu nehmen?

Nabokov hätte diese Blütensammler mit dem Netz gefangen und mit der Feder aufgespießt.

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Hooks Ghost
Hook’s Ghost schickt uns häufig Artikel zu. Captain Hook ist bekannt als exzentrischer Chef einer Piratenbande, der besonders durch seine Kleidung sowie sein ausschweifendes Verhalten auffällt. Leider verlor der Arme bei einer sehr schmerzhaften Begegnung mit einem Krokodil seine Hand. Damals hatte er noch Glück… An jenem Tag des starken Sturms sank leider sein Schiff und dieses Mal war es den Krokodilen nicht verwehrt, ihn ganz aufzufressen. Natürlich wollte Hook nicht in Frieden ruhen. Daher fing sein Geist an zwischen den Welten der Lebenden und der Toten umher zu irren. Seither greift er als Literat und Mäzen der Schriftsteller immer wieder zur Feder, um seine Wanderungen zu schildern.